1. Home
  2. Studien
  3. Produktions- und Zulieferstrukturen der deutschen Pharmaindustrie: Wie abhängig ist die Branche vom Ausland?
Michael Grömling / Jasmina Kirchhoff IW-Trends Nr. 4 18. November 2020 Produktions- und Zulieferstrukturen der deutschen Pharmaindustrie: Wie abhängig ist die Branche vom Ausland?

Die Corona-Pandemie hat bereits vorher erhobene Forderungen nach einer nationalen Souveränität bei kritischen Technologien verstärkt. Die Pharmaindustrie steht derzeit im besonderen Fokus von Politik, Gesellschaft und Wirtschaft. In diesem Beitrag wird untersucht, welche produktionsseitigen Abhängigkeiten in der deutschen Pharmaindustrie bestehen können.

PDF herunterladen
Wie abhängig ist die Branche vom Ausland?
Michael Grömling / Jasmina Kirchhoff IW-Trends Nr. 4 18. November 2020

Produktions- und Zulieferstrukturen der deutschen Pharmaindustrie: Wie abhängig ist die Branche vom Ausland?

IW-Trends

Institut der deutschen Wirtschaft (IW) Institut der deutschen Wirtschaft (IW)

Die Corona-Pandemie hat bereits vorher erhobene Forderungen nach einer nationalen Souveränität bei kritischen Technologien verstärkt. Die Pharmaindustrie steht derzeit im besonderen Fokus von Politik, Gesellschaft und Wirtschaft. In diesem Beitrag wird untersucht, welche produktionsseitigen Abhängigkeiten in der deutschen Pharmaindustrie bestehen können.

Auf Basis unterschiedlicher Datenquellen werden die Entwicklung der Produktionsstruktur und der damit möglicherweise einhergehenden Abhängigkeiten betrachtet. Die Arbeitsteilung ist in der deutschen Pharmaindustrie weniger stark ausgeprägt als in der gesamten Industrie, die eigene Wertschöpfung hat also eine erheblich höhere Bedeutung. Die nominale und reale Vorleistungsquote bewegte sich seit Anfang der 1990er Jahre unter Schwankungen zwischen 45 und 55 Prozent. Ein Viertel der Zulieferungen kommt aus der eigenen Branche. Es zeigen sich deutliche Unterschiede bei den inländischen und ausländischen Vorleistungen: Beim Inland dominieren Dienstleistungen, beim Ausland Industriegüter. Langfristig haben die ausländischen Vorleistungen zulasten der Inlandsbezüge zugenommen. Bei den importierten Vorleistungen zeigt sich eine deutliche Konzentration auf das europäische Umfeld. Über drei Viertel aller pharmazeutischen Vorleistungen sowie der Grundstoffe kommen wertmäßig aus der EU und der Schweiz, aus Asien kommen 17 Prozent der importierten Grundstoffe. Auf Basis von Mengen ist die Bedeutung von Asien erheblich höher. Die Analyse belegt keine dominierende Abhängigkeit der deutschen Arzneimittelproduktion von Vorleis­tungen aus China. Gleichwohl können punktuelle Abhängigkeiten bei einzelnen Produkten gerade im niedrigpreisigen Segment von wenigen chinesischen Wirkstofflieferanten bestehen.

Inhaltselement mit der ID 8107
PDF herunterladen
Wie abhängig ist die Branche vom Ausland?
Michael Grömling / Jasmina Kirchhoff IW-Trends Nr. 4 18. November 2020

Michael Grömling / Jasmina Kirchhoff: Produktions- und Zulieferstrukturen der deutschen Pharmaindustrie

IW-Trends

Institut der deutschen Wirtschaft (IW) Institut der deutschen Wirtschaft (IW)

Mehr zum Thema

Artikel lesen
Arbeitsmarkt geht ohne Schwung ins neue Jahr
Franziska Arndt / Gero Kunath / Dirk Werner Gutachten 18. Mai 2024

KOFA Kompakt 5/2024: Arbeitsmarkt geht ohne Schwung ins neue Jahr

Die schwache konjunkturelle Entwicklung der deutschen Wirtschaft zu Beginn dieses Jahres schlägt sich auch im Arbeitsmarkt nieder. Während die Zahl an offenen Stellen im März 2024 im Vergleich zum Vorjahresmonat gesunken ist, hat sich die Zahl an Arbeitslosen ...

IW

Artikel lesen
Jasmina Kirchhoff bei n-tv Interview 30. April 2024

„Deutsche Pharmaindustrie hat an Boden verloren“

Deutschland ist ein attraktiver Standort für die Pharmaindustrie. Doch die Branche gerät laut IW-Expertin Jasmina Kirchhoff trotzdem zunehmend unter Druck. Ohne entscheidenden Kurswechsel drohe Deutschland im globalen Wettbewerb abgehängt zu werden, sagt sie ...

IW

Mehr zum Thema

Inhaltselement mit der ID 8880